Doch keine Drosselung? Telekom rudert zurück

By on 23. November 2013

Die Aufregung war groß, als die Telekom ankündigte, DSL-Flatrates künftig nach dem Erreichen einer bestimmten Volumengrenze zu drosseln. Diese Problematik schaffte es bis in die Politik und natürlich vor Gericht, wo der Konzern alles andere als Erfolg hatte. Nun soll die Kundschaft beruhigt werden, indem die Drossel-Pläne vorläufig vom Tisch genommen wurden.

Flatrate bleibt Flatrate

Wer eine Internetflatrate via DSL oder Kabel bestellt, geht davon aus, dass er einen ganzen Monat mit der vereinbarten Bandbreite surfen kann. Wo dieses noch nicht der Fall ist, ist das mobile Internet für den Smartphone-, Tablet oder Surfstick-Einsatz. Hier kann zwar unbegrenzt online gegangen werden, wobei es eine monatliche Datengrenze gibt, ab der die UMTS- oder LTE-Bandbreite stark bis zum nächsten Abrechnungszeitraum gedrosselt wird. Dieses Beispiel wollte die Telekom in den DSL-Markt implementieren, was nun aber doch nicht so richtig geklappt hat.

Volumen-Klausel nicht angewendet

Eigentlich wollte die Telekom bei DSL-Verträgen ab 2016 nach einem Monatstraffic von 75 Gigabyte den jeweiligen Downstream drosseln. Nun ist man doch zurück gerudert und betroffene Kunden müssen nicht selber aktiv werden, da die Klausel noch im Dezember aus allen Verträgen gestrichen wird. Ganz freiwillig hat der Konzern seine Pläne allerdings nicht zu den Akten gelegt. Vielmehr war es ein Urteil des Landesgerichts Köln, das der Telekom die Geschwindigkeitsreduzierung bei Flatrate-Tarifen untersagte. DSL-Flatrate bleibt also auch weiterhin DSL-Flatrate, was die Telekom aber nicht davon abhält, die Pseudo-Flats durch günstigere Volumentarife zu ersetzen.

Flatrates dürfen nicht mehr gedrosselt werden

Zwar hätten die DSL-Drosselpläne dafür gesorgt, dass viele tausend Kunden den Provider wechseln, wobei niemand sicher behaupten kann, dass andere Anbieter nicht nachgezogen hätten. Somit freuen sich heute zahlreiche Internetnutzer über ein klares Urteil, das besagt, dass eine Flatrate auch weiterhin unbegrenztes Surfen zu bedeuten hat. Dass vermeintliche Daten-Flatrates hingegen im Mobilfunkbereich noch gedrosselt werden, ist hingegen relativ akzeptabel, da die Infrastruktur hier nicht standhalten würde, wenn jeder Teilnehmer ganz ohne Limit per UMTS oder LTE online ginge.

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