DSL-Drosselung – das plant die Telekom

By on 23. August 2013

Die Deutsche Telekom zieht den Ärger der Internet-Community auf sich: Der Konzern will zwar weiter Flatrates für das Internet anbieten, aber wie bei Smartphone-Tarifen ab einer gewissen Volumengrenze die Geschwindigkeit drosseln. Für Vielnutzer würde das Mehrkosten bedeuten.
DSL-Drosselung - das plant die Telekom

Was den Kunden drohen kann

Wer über einen Internetzugang mit Flatrate verfügt, konnte bisher bedenkenlos surfen. Unbegrenzt konnten User das Netz in gleichbleibender Übertragungsrate nutzen. Als erster Provider kündigt die Telekom nun einen massiven Einschnitt an: Ab 2016 will der Konzern Volumenobergrenzen einführen, diese kennen Sie vom mobilen Surfen. Überschreitet ein Kunde die monatliche Grenze, drosselt der DSL-Anbieter die Geschwindigkeit. Ursprünglich plante die Telekom sogar eine Drosselung auf 384 Kbit/s, nach Protesten korrigierte sie das Tempo auf 2 Mbit/s. Doch auch dadurch schränkt sie die Surfqualität massiv ein, immerhin erreichen viele Kunden mit DSL gewöhnlich bis zu 200 Mbit/s. Für die unterschiedlichen Tarifmodelle des Unternehmens sollen jeweils eigene Datenvolumen gelten: Bei einem Tarif mit 16 Mbit/s setzt die Telekom beispielsweise eine Drosselung ab 75 GB im Monat um, bei einem Vertrag mit 200 Mbit/s erst ab 400 GB. Neukunden müssen spätestens ab 2016 mit den neuen Regelungen rechnen, Bestandskunden dürften sich ab 2018 damit konfrontiert sehen.

Wie Befürworter und Kritiker den Schritt bewerten

Vertreter der Telekom und der überschaubare Kreis an Unterstützern dieser Maßnahme halten den Schritt für fair. Die DSL-Netze kommen langsam an ihre Kapazitätsgrenzen, der Ausbau kostet viel Geld. Bisher zahlen Vielnutzer aber genauso viel Geld wie Gelegenheitsnutzer. Wer wenig im Internet surft, wird laut Telekom entlastet. Tiefer in die Tasche müssen jene greifen, welche überdurchschnittlich viel Datenvolumen benötigen. Kritiker lehnen den Ansatz des Modells dagegen ab. Sie monieren unter anderem, dass die Datenpakete zu gering ausfallen. So könnten 75 GB bei datenintensiver Nutzung wie beim Filmeschauen oder Radiohören selbst Kunden nicht ausreichen, die jeden Tag nur ein bis zwei Stunden online gehen. Zudem regen sich große Proteste gegen die Benachteiligung von Konkurrenten, da die Telekom eigene Dienste wie T-Entertainment von der Begrenzung ausnehmen will. Weitere Informationen zu Flatrate-Angeboten und Anbieter-Vergleiche finden Sie im Internet zum Beispiel unter dsl-flatrate-abc.de.

Drosselung stößt mehrheitlich auf Empörung

Die Telekom begrenzt künftig das Datenvolumen bei Flatrates, bei Überschreiten können Kunden bis zum nächsten Monat nur noch in langsamer Geschwindigkeit surfen. Der Konzern hält dies für gerecht, da Vielnutzer die Infrastruktur mehr als Durchschnittsuser belasten. Kritiker behaupten, dass der Konzern die Volumengrenzen zu niedrig ansetzt und sieht die Wettbewerbsgleichheit aufgrund der Ausnahmeregelung für Telekom-Dienste in Gefahr.

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