Rasende Bären und nordische Sagen

By on 27. September 2016

Berlin – Eisiger Wind bläst Videospielern diesen Monat in «Jotun: Valhalla Edition» entgegen. Entwicklerstudio Thunder Lotus Games kombiniert darin authentische nordische Mythologie mit hübscher, handgezeichneter Grafik und simpel-effektivem Gameplay.

Hauptfigur ist Kriegerin Thora, die ihren Platz in Walhalla eigentlich schon sicher hat. Doch dann kommt sie nicht in einer Schlacht ums Leben, wie es für den Einzug in den nordischen Olymp eigentlich Pflicht ist, sondern beim Kentern ihres Schiffs. Doch die Götter haben ein Einsehen mit der Kämpferin und geben ihr eine zweite Chance. Um ihr Ziel doch zu erreichen, muss sie die fünf Elementgiganten der Jotun besiegen.

Damit ist der Spielverlauf klar: Thora muss fünf Welten durchqueren, an deren Ende jeweils ein gigantischer Endgegner wartet. Bezwingen lassen die sich nur mit einer riesigen Axt und viel Geschick. Für die passende Stimmung sorgt dabei neben der hübschen Grafik die konsequent isländische Sprachausgabe. Es gibt aber natürlich Untertitel auf Deutsch. Der innovative Action-Titel ist für rund 18 Euro als
Download für Playstation 4, Xbox One und Wii U erhältlich.

Die schlicht «NHL» genannte Eishockey-Simulation von Electronic Arts ist eine der langlebigsten Videospiel-Serien überhaupt. Auch dieses Jahr gibt es mit «NHL 17» eine Neuauflage. Wie fast immer versprechen die Entwickler bessere Steuerung für Sprints, Checks und Schlagschüsse. Dazu gibt es Neuerungen abseits der Eisfläche wie den Arena Creator, mit dem Eishockey-Fans eigene Stadien bauen können. «NHL 17» erscheint für Xbox One und Playstation 4, ist ab zwölf Jahren freigegeben und kostet rund 60 Euro.

Bären können vieles, Auto fahren aber offenbar nicht. Das behaupten zumindest Entwickler von Strangely Named Studio mit ihrem bunten Action-Rennspiel
«Bears Can’t Drift ?!». Wer den Briten das Gegenteil beweisen will, kann einen Bären seiner Wahl im Stil von «Mario Kart» auf zwölf Pisten über Stock und Stein rasen lassen. Von versteckten Abkürzungen bis zu Waffen, die den Gegnern das Leben schwer machen, fehlt dabei kein Element des großen Vorbilds. Und am meisten Spaß macht der Titel natürlich im Duell mit menschlichen Gegnern. Das geht allerdings nur an der gleichen Konsole, nicht online. «Bears Can’t Drift!?» gibt es auf Playstation 4 und dem PC für rund 10 Euro zum Download.

Dass Konsolenspiele auch für Smartphones und Tablets erscheinen, ist alles andere als ungewöhnlich. Dass ein Spiel den umgekehrten Sprung schafft, passiert dagegen nur selten. Ein solcher Fall ist «Oceanhorn: Monster of Uncharted Seas» vom Entwickler Cornfox and Brothers. Für iOS gibt es den Titel schon länger, nun erscheint er als Download für Playstation 4 und Xbox One.

Pate bei der Entwicklung standen eindeutig Klassiker der «Zelda»-Reihe wie «Link to the Past»: Hier wie dort steuert der Spieler einen kleinen Jungen aus der Vogelperspektive durch Fantasy-Welten voller Schätze, Rätsel und Monster – allerdings mit deutlich modernerer Grafik als auf dem Super Nintendo. Die Steuerung geht auch ohne Touchscreen gut von der Hand. Dem niedrigen Schwierigkeitsgrad ist allerdings deutlich anzumerken, dass
«Oceanhorn» sich eher an Gelegenheitsspieler als an Profis richtet. Das charmante Abenteuer kostet etwas 15 Euro.

Endlich für Konsolen erhältlich ist «XCOM 2» von 2K Games. Das Strategiespiel erschien im Februar zunächst nur für den PC, konnte dort aber schon reichlich Lob einsammeln. Das liegt vor allem daran, dass Entwickler Firaxis die Geschichte der ewigen Abwehrschlacht gegen böse Aliens clever auf den Kopf stellt. Denn «XCOM 2» geht davon aus, dass der Spieler den Vorgänger nicht geschafft hat. Die Außerirdischen haben also die Welt erobert. Einzig eine kleine Truppe von Rebellen steht ihnen noch im Weg.

Der Spieler übernimmt das Kommando über die Widerstandskämpfer und hat damit zwei Jobs: Einerseits muss er Basis und Netzwerk der Rebellen ausbauen, andererseits die Aliens in rundenbasierten Kämpfen besiegen. Im Kern bietet «XCOM 2» also das gleiche Spielerlebnis wie der Vorgänger – aber mit vielen neuen Ideen, mehr Abwechslung und Dynamik. Allerdings ist Teil 2 im Vergleich zum Vorgänger auch deutlich schwerer. «XCOM 2» kostet für Playstation 4 und Xbox One je rund 50 Euro und ist ab 16 Jahren freigegeben.

Fotocredits: Thunder Lotus Games,Electronic Arts,Strangely Named Studio,FDG Entertainment
(dpa/tmn)

(dpa)