Im Praxis-Test: Tablet-PC Kobo Arc 10 HD

By on 30. Januar 2014

Finge touching screen of a digital tabletNach einer Reihe von erfolgreichen eBook-Readern hat die kanadische Firma Kobo nun ihren ersten Tablet PC Arc 10 HD in das Sortiment aufgenommen. Angesichts des heiß umkämpften Marktes ist dies eine risikofreudige Entscheidung, denn gerade in der von Kobo anvisierten oberen Preisklasse herrscht bereits ein Preiskrieg zwischen verschiedenen Herstellern. Ob sich die Kanadier in diesem Klima durchsetzen können, hängt deshalb von einem gelungenen Einstieg ab.

Die Hardware ist auf neuestem Stand

Und in der Tat lesen sich die technischen Daten zuerst einmal sehr gut. Verwendet wird die neueste Generation 4 von Nvidias bewährten Tegra-Prozessoren, die mit einem Quadcore und 1,8 GHz Geschwindigkeit zu den schnellsten CPU auf dem Markt zählen. Der RAM ist mit 2 GB doppelt so groß, wie es in vielen Modellen der Fall ist und der Bildschirm besitzt eine fast schon überdimensionierte Auflösung von 2560 x 1600 Bildpunkten auf 10,1 Zoll Größe. Auch in der Bedienung zeigt sich die Toucheingabe von einer sehr guten Seite – sie ist nicht nur sehr exakt, sondern dank der schnellen Performance des Tablet PCs auch flüssig. Mehrfingergesten werden ohne Probleme erkannt und unverzüglich umgesetzt. Ebenfalls beeindruckend ist die Leucht- und Farbkraft des Bildschirms.

Der Kobo Arc 10 HD bietet viel Licht, aber auch einige Schatten

Leider ist die eigentlich sehr gute Technik in einem Gehäuse verbaut, an dem sich die Geschmäcker sicher scheiden werden. Beim Design hat Kobo nämlich die kantige Form seiner eBook-Serien übernommen, das zwar durch einen eigenen Stil auffällt, künstlerisch aber mit Recht als umstritten charakterisiert werden kann. Dazu kommt auch noch die Tatsache, dass der Kobo Arc 10 HD in seiner Form eher klobig ausgefallen ist – mit 9,9 mm Dicke und 627 Gramm Gewicht gehört er in den beiden Kategorien deutlich in das obere Drittel der Angebote. Der Stereo-Ton ist ebenfalls eher enttäuschend – leise und etwas blechern ist er eines der größten Mankos des Tablet PCs.

Eine interessante eBook-Funktion eröffnet eine Marktlücke

Insgesamt kann der Kobo Arc 10 HD zwar durchaus überzeugen, der relativ hohe Preis dürfte allerdings auf einige Kunden abschreckend wirken. Als Tablet PC bietet er solide Leistung und eine gute Qualität, wenn die Schwächen wie Audioausgabe und Design nicht als störend empfunden werden. Besonders macht ihn allerdings seine ausgezeichnete eBook-Funktion. Diese schaltet alle nicht benötigte Hardware ab und ermöglicht so eine lange Laufzeit von mehreren Tagen – für Lesefreunde könnte dies ein entscheidendes Kaufargument sein.

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