Navi-App „Waze“ – der Kampf zwischen Facebook und Google

By on 26. Juni 2013

Es ist eine der größten Erfolgsstorys auf dem Markt für Smartphone-Apps: Die Navigations-App Waze wird derzeit von gut 50 Millionen Nutzern verwendet. Ein solcher Erfolg sorgt natürlich für Aufsehen und weckt Begehrlichkeiten. Derzeit liefern sich die Internetgiganten Facebook und Google eine Schlacht um das ehemalige Startup-Unternehmen.

Navigieren mit Schwarmintelligenz

Mittlerweile gibt es unzählige Navigations-Apps für Smartphones und Tablets. Neben den großen Herstellern wie Tom Tom und Navigon spielen auch kleinere Unternehmen eine große Rolle auf dem Markt. Selbst Apple und Google sind mit eigenen, kostenlosen Apps vertreten. Dass Waze sich in diesem hart umkämpften Markt durchsetzen konnte, verdankt die israelische Firma vor allem ihrem innovativen Konzept: Waze ist nicht nur eine Navigations-Software, sondern zugleich ein soziales Netzwerk für Autofahrer. Wer unterwegs einen Stau, einen Unfall oder eine Radarfalle bemerkt, gibt die Information an das Programm weiter, das diese dann an die anderen Nutzer verteilt und auf dieser Grundlage die schnellste Route berechnet. Mittlerweile gehört Waze zu den am häufigsten verwendeten Navigationslösungen auf Smartphones und Tablets. Kein Wunder also, dass Facebook und Google die Software gerne in die eigenen Produkte integrieren würden.

Milliardenschwerer Bieterkrieg

Zu den Interessenten gehören natürlich viele Hersteller von Navigationsprogrammen, doch realistische Chancen auf einen Zuschlag dürften nur Facebook und Google haben. Immerhin ruft Waze für die Übernahme die astronomische Summe von einer Milliarde Dollar auf. Für eine Smartphone App wäre das ein absoluter Rekordpreis, den nicht einmal die Internet-Giganten Facebook und Google einfach mal so aus dem Ärmel schütteln. Sollte die Übernahme an dieser Kaufpreisforderung scheitern, brauchen sich die Nutzer um die Zukunft von Waze jedoch keine Sorgen machen. Dank des enormen Erfolges haben die Entwickler derzeit kein Problem damit, Geld von Investoren einzusammeln.

Die neueste Erfolgsgeschichte

Dass sich große Internetkonzerne bei der Übernahme ehemaliger Startup-Firmen einen erbitterten Kampf liefern, und dass dabei schwindelerregende Summen gezahlt werden, ist nichts Neues. Dennoch erreicht dieser Wettstreit rund um Waze eine neue Dimension. Die Entwickler dürften der ganzen Sache jedoch gelassen entgegen sehen. Entweder sie werden mit der Übernahme steinreich oder sie bleiben unabhängig und arbeiten daran, ihr Produkt zum unangefochtenen Marktführer zu machen.

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