Datenverlust – Oft nicht wirklich

By on 10. Mai 2012

Wurden Daten versehentlich, durch einen Software- oder Hardwarefehler gelöscht, können diese oft wiederhergestellt werden. Wichtigste Regel: Hören Sie sofort auf zu arbeiten, um weiteren Schaden zu verhindern.
Zum Data Recovery – der Datenrettung oder -wiederherstellung – ist spezielle Software auf dem Markt verfügbar, aber auch professionelle Anbieter, die sich auf den Bereich der Datenrettung spezialisiert haben, betreuen überwiegend Geschäftskunden.

Ich wollte doch nur…

Wurden die Daten versehentlich gelöscht, könnte sie sich noch im „Papierkorb“ befinden. Bis zu einer gewissen Größe löscht Windows Dateien zunächst in den Papierkorb, von dem aus sie wiederhergestellt werden können. Ein Blick in den „Papierkorb“ mit einem anschließenden Drag & Drop lösen hier das Problem.

Wurde man im Papierkorb nicht fündig kann sich der Dateiinhalt immer noch korrekt und vollständig auf der Festplatte befinden. Wie in einem Inhaltsverzeichnis werden Namen, Clusterposition und weitere Metainformationen zu einer gespeicherten Datei in einem Festplattenverzeichnis festgehalten. Das softwareseitige Löschen einer Datei bewirkt fast ausschließlich nur eine Löschung des Verzeichniseintrags, nicht aber ihres Inhalts.
Indem der Dateieintrag aus dem Festplattenverzeichnis gelöscht wurde, gibt das Betriebssystem lediglich den Speicherort der Datei zum Überschreiben frei. Um ein tatsächliches – physisches – Überschreiben dieses nun als verfügbar gemeldeten Speicherplatzes zu verhindern, ist es wichtig, nicht weiterzuarbeiten.

Rettung durch Datenrettungsprogramme

Datenrettungsprogramme sind oft erfolgreich im Wiederherstellen gelöschter Dateien, sofern diese noch nicht (vollständig) überschrieben wurden. Programme zur Datenrettung stellen nicht nur Dateien, sondern auch ganze Partitionen wieder her. Wurden Teile des gelöschten Bereichs bereits überschrieben, ist eine Wiederherstellung unter Umständen dennoch möglich – allerdings muss mit fehlerhaften Daten gerechnet werden.

Es war die Hardware!

Einige Hardware-Fehler verhalten sich ähnlich wie ein Datenverlust. Bei einer scheinbar nicht mehr lesbaren Festplatte kann es sich aber auch um einen Defekt des Festplattencontrollers – oder schlimmer des Mainboards handeln. Meist ist eine Festplatte mit wenigen Handgriffen ausgebaut und kann in einem USB-Case an einem bootfähigen PC getestet werden.

Festplatten-Crash

Handelt es sich tatsächlich um einen mechanischen Schaden der Festplatte, kann eine spezielle Datenwiederherstellungssoftware weiterhelfen. Die Software erstellt für die einzelnen noch lesbaren Sektoren der Festplatte „Disk Image Files“ und speichert diese Images auf einem externen Datenträger ab.

Es gibt immer eine Lösung

Hilft dies alles nicht mehr weiter, kann man sich an einen professionellen Data Recovery Spezialisten wenden. Dort wird in laborähnlicher Umgebung die Lesbarkeit der Festplattenoberfläche wiederhergestellt und ihr Inhalt rekonstruiert. Dies ist keine preisgünstige Alternative, aber wenn Ihre Freiberufler-Buchhaltung nur noch in Bits vorliegt, kann die Rekonstruktion dieser Daten sehr viel teurer ausfallen.

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