Die Mehrkernarchitektur von Intel

By on 22. Dezember 2007

Im Produktbereich Mikroprozessoren hat Intel momentan einen ungefähren Marktanteil von 80 Prozent. Der einzige ernsthafte Konkurrent ist AMD, kleinere Hersteller wie etwa Infineon spielen für den Marktführer keine Rolle. Beide erfolgreichen Prozessorhersteller liefern sich nun einen Wettkampf um Marktanteile für Mehrkernprozessoren. Bereits 2005 kam Intel mit einem 2-Kern-System (Pentium D) als Nachfolger des Pentium 4 heraus.
Einen wesentlichen Schritt zur parallelen Anweisungsverarbeitung hat Intel bereits Ende der Neunziger Jahre beim Pentium gemacht. Bis dahin (u. a. beim 486) konnte keine parallele, sondern nur eine verschränkte Bearbeitung von Befehlen durch das Prinzip des Pipelining realisiert werden. Dabei können für unterschiedliche Befehle jeweils unterschiedliche Stufen ihrer Bearbeitung, z.b. Holen des Befehls (instruction fetch), Dekodieren und Bearbeiten innerhalb der Recheneinheit (ALU), zur gleichen Zeit ausgeführt werden. Nicht möglich ist es hingegen in einer solchen Architektur, in der Recheneinheit jeweils zwei Befehle gleichzeitig zu bearbeiten. Dies änderte sich mit der Einführung des Pentium: Hier standen zwei Pipelines nebeneinander, die zur gleichen Zeit Zugriff auf die gleichen Systemkomponenten hatten.
Bei der Mehrkernarchitektur ist nun nicht nur der Zugriff auf die Hardware, sondern auch die Hardware selbst parallelisiert. Insbesondere existieren mehrere ALUs. Die aktuelle Version Pentium Dual-Core 2 ist in zwei Versionen, einmal für stationäre PCs und eine für Laptops, erhältlich.
Die durch die Mehrkernarchitektur erreichte Leistungssteigerung lässt sich nicht pauschal beziffern. Ein wesentlicher Faktor dabei ist, ob die angewandte Software für den Betrieb mit solchen Systemen programmiert worden ist. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist nicht in der Mehrzahl der Produkte im Bereich Anwender-Software der Fall. Die weitere Verbreitung des neuen Betriebssystems Vista von Microsoft dürfte dies jedoch in den nächsten Jahren ändern.