„Homespot“: so werden Sie Ihr eigener Hotspot

By on 7. November 2013

Viele Internet-Kunden von Kabel Deutschland haben in den vergangenen Wochen Post erhalten: Darin kündigt der Provider an, WLAN-Modems für den Homespot-Service freizuschalten. Dadurch können auch andere Kunden über die Modems surfen, Sicherheitsbedenken räumt das Unternehmen aus.

Das eigene WLAN-Modem als Hotspot für andere: Erste Provider bauen Netz auf

Mit Hotspots ermöglichen Betreiber, dass Kunden in deren Reichweite mit ihrem Smartphone oder einem anderen mobilen Gerät surfen können. Viele Anbieter installieren insbesondere in Großstädten solche Hotspots, das kostet aber viel Geld. Deswegen setzen Provider wie Kabel Deutschland vermehrt auf Homespots. Sie funktionieren die WLAN-Modems ihrer Kunden so um, dass auch Dritte über diese ins Internet gehen können. Kabel Deutschland kündigte in letzter Zeit allen Besitzern geeigneter Hardware an, diesen Homespot-Service freizuschalten. Betroffene können innerhalb von sechs Wochen widersprechen. Einen Widerspruch können sie auch nach erfolgter Umschaltung einlegen, dann beendet der Provider diese Funktion innerhalb von sieben Tagen.

Vorteile für Teilnehmer, Provider schließen Risiken aus

Der Service bietet Kunden jedoch einen großen Vorzug, deswegen sollten sie sich einen Widerspruch gut überlegen. Wer zu Hause über ein Homespot verfügt, kann auch bei anderen teilnehmenden Kunden deren WLAN nutzen. Kosten fallen dafür nicht an. Dadurch lässt sich Volumen bei einem vorhandenen Smartphone-Tarif sparen. Auch das Surfen mit tragbaren Rechner wird günstiger. Bei einer dichten Abdeckung mit Homespots müssen Kunden keinerlei kostenpflichtigen Leistungen bei anderen Providern in Anspruch nehmen. Die Telekom hat mit „WLAN TO GO“ ein ähnliches Programm gestartet. Risiken entstehen nicht. Die Anbieter trennen den Zugriff auf das Modem in das WLAN für den Kunden sowie in das Netz für andere. Auch die sogenannte Störerhaftung muss deshalb niemand befürchten. Gewöhnlich haften Besitzer für alle illegalen Handlungen, die Dritte über ihr WLAN-Netz mit einer entsprechenden IP-Adresse durchführen. Durch die Trennung der Netze erhalten Fremdnutzer eigenständige IP-Adressen, sodass keine Risiken von Abmahnungen oder Strafverfolgung bestehen. Auch die Geschwindigkeit der Verbindungen reduziert sich laut Providern nicht.

Was Homespots versprechen: Unterwegs kostenlos mobil sein

Auf den ersten Blick mag es merkwürdig scheinen, wenn das eigene WLAN-Modem künftig als Hotspot für andere dient. Doch dabei ergibt sich der Vorteil, dass Teilnehmende selbst von dem so aufgebauten Netz profitieren und Volumen sowie Kosten für das mobile Surfen sparen. Wichtig: Provider schließen sowohl den Zugriff auf die eigenen Daten als auch Risiken durch die Störerhaftung aus.

Bild: Robert Kneschke – Fotolia