Raspberry Pi 2 – die neue Generation mit Quadcore CPU

By on 19. September 2015
Raspberry Pi 2 – die neue Generation mit Quadcore CPU

Raspberry Pi 2 – die neue Generation mit Quadcore CPUNach zehn Jahren Entwicklungszeit und knapp drei Jahre nach seiner Serienreife erhält der mehrfach ausgezeichnete und von einer gemeinnützigen Stiftung vertriebene Rasberry Pi sein erstes großes Update. Die Fähigkeiten des kleinen Einplatinencomputers werden damit an die stetig steigende Nachfrage an Rechenperformance angepasst, ohne dass die ursprüngliche Größe, die in etwa einer Kreditkarte entspricht, angetastet wird.

Leistungsfähiger Mikrocomputer mit zahlreichen Interfaces

Der bemerkenswerteste Leistungssprung des Raspberry Pi 2 ist der Umstieg von einem auf 700 MHz getakteten, einkernigen Prozessor auf einen 900 MHz schnellen Quadcore, der ebenso wie der Vorgänger auf der stromsparenden ARM-Architektur beruht. Auch der RAM-Speicher wurde von 512 MB auf 1 GB verdoppelt. Bereits die erste Generation unterstützte Videoausgabe mit Full HD, doch mit der neuen Version sollen auch der Videoschnitt und die Bearbeitung mit Effekten möglich werden. Beibehalten wurde die besonders für Messungen und die Steuerung oft genutzte GPIO-Schnittstelle mit 40-Pin-Anschluss, die eine direkte Verbindung mit Schaltkreisen für externe Elektronik ermöglicht. Die Ausgabe der Grafik erfolgt weiterhin über HDMI, über die neben einem zusätzlichen Audioausgang in 3,5 mm Klinke auch eine Tonausgabe mit Full Surround realisiert werden kann.

Unterstützung jetzt auch für Windows

Wie bei seinem Vorgänger Pi verfügt auch der Raspberry Pi 2 über einen einzelnen Netzwerkanschluss für LAN, während die Anzahl der möglichen USB Geräte über einen Hub von zwei auf vier verdoppelt wurde. Bislang waren die Nutzer des Raspberry Pi auf freie Betriebssysteme wie Linux oder Android angewiesen. Nun hat jedoch auch Microsoft auf der Entwicklermesse „Build 2015“ angekündigt, die neue Version mit einer eigenen Variante von Windows 10 für Internet-of-Things (IoT) zu unterstützen. Damit erweitert sich der Unterstützerkreis deutlich. Die meisten Betriebssysteme werden noch von der Open-Source-Community oder von dem Hersteller selbst herausgegeben – darunter Linux-Varianten wie die speziell auf den Pi abgestimmte Debian-Variante Raspbian, Ubuntu oder Android in der jeweils neuesten Version. Sie nutzen den Vorteil, dass der Raspberry, anders als die meisten Geräte, frei verfügbare Treiber verwendet, die die Hardware voll unterstützen.

Eine neue Generation zu gleichen, niedrigen Preis

Ursprünglich wurde der Raspberry Pi dafür entwickelt, junge Menschen und Studenten eine kostengünstige Plattform zum Experimentieren und Programmieren an die Hand zu geben. Gemäß diesem Konzept wurde der Preis für den neuen Raspberry Pi trotz des Leistungssprungs auch nicht erhöht worden, so dass den Käufern ein kompakter Minicomputer der höchsten Leistungsklasse zur Verfügung steht. Online ist er beispielsweise bei Reichelt erhältlich. Mit seiner Ausstattung bieten sich zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten an – vom Multimedia-HATPC bis hin zum industriellen Prozessmanagement.

Foto: Thinkstock, 174221521, iStock, carloscastilla

Werbung