Software-Escrow: Was ist das eigentlich

By on 30. April 2013

Software-Escrow ist die Hinterlegung einer Software, bei der zuvor vertraglich festgehalten wird, unter welchen Bedingungen Softwareanwender respektive Auftraggeber, die die Programmierung der Software veranlasst haben, Einblick in den Quelltext sowie für die Programmierung relevante Dokumente erhalten.


Was ist bei der Hinterlegung von Software zu beachten

Theoretisch ist es möglich, die Software bei einem Notar zu hinterlegen und den Vertrag über die genauen Rahmenbedingungen, unter welchen Nutzer oder Auftraggeber von Software Zugriff auf den Quellcode, Softwaredokumentationen und sonstige relevante Dokumente erhalten, von einem Anwalt aufsetzen zu lassen. Sinnvoller ist es jedoch, sich an einen versierten Software-Escrow-Dienstleister zu wenden. Das ist schon damit begründet, dass solche Dienstleister in der Regel mit dem komplexen Themengebiet Programmierung vertraut sind und daher Quelltexte auf ihre Korrektheit und Dokumentationen sowie sonstige Dokumente auf ihre Vollständigkeit hin überprüfen können. Außerdem wissen erfahrene Escrow-Dienstleister, welche Klauseln bei der Vertragsgestaltung für die jeweiligen Parteien wichtig sind. Dabei muss selbstverständlich unbedingt darauf geachtet werden, dass der Vertrag absolut rechtskonform ist.

Nutzen für Anwender und Auftraggeber

Firmen müssen sich darauf verlassen können, dass unternehmensrelevante Software stets reibungslos funktioniert und unter Umständen individuell abgeändert oder weiterentwickelt wird. Jemand, der die Programmierung einer Software in Auftrag gibt, muss sich wiederum darauf verlassen können, dass die Software tatsächlich seinen Wünschen entsprechend bis zu einem vereinbarten Zeitpunkt fertiggestellt wird. Das alles kann aber zumindest bei Selbstständigen, Start-ups und kleinen sowie mittelständigen Unternehmen im Bereich der Softwareprogrammierung nicht ohne weiteres gewährleistet werden. Es sei denn, dass der Quelltext sowie alle weiteren für die Entwicklung relevanten Daten treuhänderisch verwaltet werden. Sollte nämlich der Programmierer respektive das programmierende Unternehmen zum Beispiel im Rahmen einer Insolvenz nicht seinen Verpflichtungen nachkommen können, kann der Vertragspartner die Software selbst fertigstellen, abändern oder weiterentwickeln und so einen wirtschaftlichen Schaden vermeiden.

Nutzen für Programmierer

Da die Risiken für Unternehmen, die auf eine bestimmte Software angewiesen sind, und für jene, die Software in Auftrag geben, durch Software-Escrow wegfallen, können sich selbstständige Programmierer sowie junge und kleine oder mittelständige Unternehmen über eine deutlich bessere Auftragslage freuen. Zudem ist auch deren Risiko kleiner, zumal sie weiterhin Rechteinhaber ihrer Software bleiben.

Bild: Surflifes – Fotolia

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