Was kann Googles Foto-Bilderrahmen Nest Hub?

By on 29. Mai 2019

Berlin – Vernetzte Lautsprecher mit einem Display und einem Sprachassistenten an Bord gibt es viele. Googles Gerät Nest Hub, das nun in Deutschland verfügbar ist, sticht gleich doppelt hervor: Es hat nur einen kleinen Bildschirm – und keine Kamera.

Das heißt schon mal, dass man damit keine Videokonferenzen machen kann. Zur US-Markteinführung vor gut einem halben Jahr hob Google den Datenschutz-Aspekt hervor: Ohne Kamera könnten Nutzer eher geneigt sein, das Gerät selbst im Schlafzimmer aufzustellen.

Kamera sowie Gesichts- und Stimmerkennung

Inzwischen hat Google mit dem Hub Max bereits eine größere Version vorgestellt. Sie hat nun nicht nur eine Kamera, sondern auch die Gesichtserkennung FaceMatch, dank der jedem Nutzer auf ihn zugeschnittene Informationen angezeigt werden sollen. Dieses Gerät kommt im Sommer für 229 US-Dollar (rund 204 Euro) auf den Markt, aber zunächst nur in den USA, Großbritannien und Australien.

Beim Original-Hub für 129 Euro können die Antworten des Google Assistant zusammen mit den Inhalten auf dem Bildschirm personalisiert werden: mit Hilfe der Stimmerkennungsfunktion VoiceMatch. Somit kann der Nest Hub von mehreren Personen genutzt werden, ohne dass vertrauliche Informationen für die anderen einsehbar sind. Und noch ein Datenschutz-Feature fällt ins Auge: Das Mikrofon kann man mit einem Schiebe-Schalter abklemmen.

7-Zoll-Tablet mit breitem Rahmen

Beim Hub fällt zunächst einmal auf, wie zierlich er ist. Im Prinzip sieht er aus, als hätte man ein 7-Zoll-Tablet mit breitem Rahmen um das Display auf einem kleinen Lautsprecher angebracht. Damit die Fotos auf dem Display gut aussehen, soll ein Sensor dafür sorgen, dass die Helligkeit an die Lichtverhältnisse angepasst wird.

Komplett macht die Bilderrahmen-Funktion die Möglichkeit, Bilder aus dem Cloud-Dienst Google Fotos abrufen zu lassen – sowohl aus einzelnen Alben als auch aus der gesamten Sammlung. Der Assistant ist ziemlich gut darin, auf Sprachbefehl hin bestimmte Bilder aufs Display zu bringen, egal, ob es um Fotos aus einem Urlaubsort oder Aufnahmen einer einzelnen Person geht. Dafür arbeitetet im Hintergrund Googles Software daran, die Fotos zu katalogisieren.

Das Beispiel zeigt: Er ist vor allem für Leute, die in der Google-Welt leben. Er wird umso nützlicher, je mehr Dienste des Internet-Konzerns man nutzt – Kalender, Karten, E-Mail, YouTube. Dann funktioniert es zum Beispiel, dass man sich die Route zum nächsten Termin auf der Karte anzeigen und auf das Smartphone rüberspielen lässt. Oder auf eine personalisierte YouTube-Playlist zugreift.

Video- und Musikdienste sind im Display integriert

Man kann die Videodienste Netflix und Maxdome direkt auf das Hub-Display bringen und neben YouTube Music auch das Angebot des Musikstreaming-Marktführers Spotify einbinden. Allerdings ist der Bildschirm eher klein und hat zu niedrige Auflösung, um ohne Not darauf fernzusehen. Und der kleine Lautsprecher klingt zu schwachbrüstig für echten Hörgenuss. Aber er ist ausreichend, um sich zum Beispiel Anleitungen zu Kochrezepten vorlesen zu lassen.

Den Namen Hub trägt das Gerät, weil man damit auch Smarthome-Technik wie vernetzte Lampen, Thermostate oder Schlösser steuern kann. Ein wichtiger Unterschied zur Konkurrenz wie Amazons erfolgreichem Echo Show ist aber, dass das Google-Gerät nicht die Aufgaben eines klassischen Smarthome-Hubs übernehmen kann, über den man die Lampen und andere Technik ins heimische Netz einbinden und in Betrieb nehmen kann. Stattdessen müssen sie bereits eingerichtet und mit dem Google Assistant verbunden sein, um sie mit dem Hub bedienen zu können.

Fotocredits: Arne Immanuel Bänsch,Arne Immanuel Bänsch,Arne Immanuel Bänsch,Arne Immanuel Bänsch,Arne Immanuel Bänsch
(dpa/tmn)

(dpa)

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