Windows: Neuartige Benutzerschnittstellen für Vista-Nachfolger angekündigt

By on 20. Februar 2008

Bedienung per Touchscreen und Spracheingabe soll schon bei Windows Seven möglich sein.

In einem Vortrag in der amerikanischen Stanford University kündigte Bill Gates gestern an, automatische Spracherkennung sowie die Bedingung der Windows-Oberfläche über Touchscreens würden mit großer Wahrscheinlichkeit bereits in der nächsten Windows-Version – die momentan unter dem Namen „Windows Seven“ läuft — verwirklicht werden.
Der Plan, die Benutzerfreundlichkeit der Windows-Oberfläche durch Einführung neuer Nutzerschnittstellen zu erhöhen, ist keineswegs neu. Die Touchscreen-Technologie wird hingegen bislang nur in mobilen Rechnern, vor allem in kleinen Organizern vom Format eines Palm, verwendet. Automatische Spracherkennung hingegen ist ein Forschungsgebiet der Künstlichen Intelligenz, dass noch nicht allzu viele marktreife Entwicklungen hervorgebracht hat. Zwar ist der Ansatz, lernfähige Programme über einen Musterabgleich akustische Sprachsignale in Text auf dem Bildschirm umsetzen zu lassen, Erfolg versprechend. Für den Einsatz in einem Betriebssystem, wo fehlerhaft verstandene Befehle katastrophale Folgen haben könnten, reicht die Verlässlichkeit dieser Programme aber wohl noch nicht aus.
Bereits vor elf Jahren investierte Microsoft immerhin 45 Millionen US-Dollar in Lernout & Hauspie, einen belgischen Spezialisten auf dem Gebiet der automatisierten Spracherkennung. Auf einem u. a. auf YouTube veröffentlichten Werbevideo (s.u.), dass Innovationen von Microsoft „in the very near future“ vorstellt, werden bereits die Eingabe per Bildschirmberührung sowie gesprochene Kommandos als neue Features von Windows vorgestellt.
Die Bereitstellung solch innovativer Features passt zur generellen Ausrichtung von Windows, dass sich ja Anfang der Neunziger Jahre vor allem auf Grund seiner benutzerfreundlichen Bedienoberfläche durchgesetzt. Die Anreicherung durch neue Benutzerschnittstellen erscheint von daher nur logisch. Dies gilt vor allem, da die aktuelle Version Vista nur relativ wenig Neuerungen gegenüber dem Vorgänger XP bietet. Das vielleicht wichtigste Argument dürfte jedoch sein, dass sich Microsoft mit diesen neuen und aufwändigen Technologien endlich wieder vom Open-Source-Konkurrenten Linux absetzen kann. Denn bis private Programmierer ähnliche Technologien zur Perfektion gebracht haben, dürfte noch eine ganze Zeit vergehen.

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