Checkliste: Was tun gegen Smartphone-Klau?

By on 18. April 2017

Stuttgart – Gelegenheit macht Diebe. Beim typischen Umgang mit dem Smartphone ergeben sich etliche Gelegenheiten. Laut Bundeskriminalamt waren Ende September 2016 etwa 1,4 Millionen Smartphones zur Sachfahndung ausgeschrieben. Damit das eigene Handy nicht darunter ist, helfen Vorsicht und Technik.

– Aufmerksam sein

«Das Wichtigste ist eigentlich, es nie unbeaufsichtigt zu lassen, auch nicht ganz kurz», sagt Andreas Mayer von der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes. Auf dem Restaurant-Tisch hat das Mobiltelefon also nichts verloren.

– Tasche schließen

Zum Schutz vor Taschendieben wird eine Handtasche mit Smartphone verschlossen und mit der Öffnung zum Körper getragen, rät Mayer. Wer das Smartphone zum Beispiel in der Jacke trägt, verfrachtet es am besten in die Innen-, nicht in die Außentasche. Weil auch das nicht zu 100 Prozent schützt, empfiehlt Mayer, für den Ernstfall vorzubeugen.

– Bildschirmsperre einrichten

Vorbeugen bedeutet vor allem, Dieben keinen Zugriff auf das Telefon und die gespeicherten Daten zu geben. «Die Bildschirmsperre am Smartphone sollte immer aktiviert sein», sagt er. Android-Besitzer können über den Punkt «Sicherheit» im Menü auch den Telefonspeicher verschlüsseln. Das iPhone ist ab Werk verschlüsselt.

– Handy sperren und löschen

Wer nicht so vorbeugt, muss sich nach dem Diebstahl eine Art Wettlauf mit den Dieben liefern. Denn über den
Android Device Manager oder über die iCloud-Funktion «
Mein iPhone suchen» lässt sich das Gerät zwar aus der Ferne sperren beziehungsweise löschen. Das klappt aber nur, wenn die Diebe damit noch im Daten- oder Mobilfunknetz sind.

– Passwörter ändern

Bestohlene sollten die Funktionen zum Sperren und Löschen zwar auf jeden Fall nutzen. Verlassen sollte man sich darauf aber nicht, rät das Portal «
Mobilsicher.de». Stattdessen empfehlen die Experten zur Sicherheit noch, die Passwörter von Mail- und anderen Online-Konten zu ändern. Und natürlich ist auch eine Sperrung der SIM-Karte über die zentrale Rufnummer 116 116 Pflicht.

– Smartphone orten

Mit den Sperr- und Löschfunktionen von Android und iOS lassen sich die Smartphones in der Regel auch orten. Auf eigene Faust auf Diebesjagd gehen sollte man aber nicht, sagt Andreas Mayer. «Für die Polizei können diese Informationen bei der Fahndung nach dem Gerät aber sehr hilfreich sein.» Grundsätzlich rät er, jeden Smartphone-Verlust bei der Polizei zu melden.

– IMEI-Nummer notieren

Wichtig für die Anzeige bei der Polizei ist außerdem die einzigartige IMEI-Nummer. Das ist eine Art Seriennummer, die jedes Handy und Smartphone besitzt und die sich Besitzer sicherheitshalber notieren sollten. Zu finden ist sie auf iPhones in den Einstellungen bei «Info» und auf Androiden bei Einträgen wie «Über das Telefon».

– Daten regelmäßig sichern

Eine Garantie dafür, dass man sein Smartphone zurückbekommt, ist die Anzeige bei der Polizei aber noch lange nicht. Zur Vorbeugung gehört daher auch, die Daten auf dem Gerät regelmäßig zu sichern. Auf dem iPhone geht das entweder via iCloud oder per mit Kabelverbindung über iTunes. Mit einem Google-Konto verknüpfte Androiden speichern die wichtigsten Daten online ab. Lokal und ohne Google-Schnüffelei geht es zum Beispiel mit dem Programm «
MyPhoneExplorer».

– Handy versichern

Auf dem materiellen Schaden eines gestohlenen Smartphones bleibt man höchstwahrscheinlich aber sitzen. Viele Händler bieten Mobiltelefone zwar zusammen mit sogenannten Handyversicherungen an. Sie sollen auch bei Diebstahl einspringen, sind aber in der Regel ihr Geld nicht wert, warnt Elke Weidenbach von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.

Sie decken nämlich meist den sogenannten einfachen Diebstahl, unter den auch der Taschendiebstahl fällt, nicht ab. Stattdessen zahlen die meisten Handyversicherungen nur bei Raub oder einem Wohnungseinbruch. «In solchen Fällen hilft aber auch die Hausratversicherung», sagt Weidenbach. Von der Hausratversicherungen gibt es im Verlustfall den Neuwert, die Handyversicherungen zahlt dagegen nur eine sogenannte Zeitwerterstattung – und damit meist deutlich weniger Geld.

Fotocredits: Karolin Krämer,Franziska Gabbert,Andrea Warnecke,Andrea Warnecke
(dpa/tmn)

(dpa)

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