Die Feature-Fülle von Google Maps

By on 28. Mai 2020

Berlin – Einen Handkarren mit 99 Smartphones, jedes mit geöffneter Google-Maps-App und aktivierten Standortdaten. Mehr brauchte der Künstler Simon Weckert nicht, um die Kartenanwendung auszutricksen.

Er ließ einen Kollegen Anfang des Jahres mit dem Karren über einige Berliner Straßen bummeln, um Staus zu faken. Die tauchten tatsächlich als rote Linien live in Google Maps auf, obwohl auf den Straßen kaum ein Auto unterwegs war.

«Wir haben keine innere Karte mehr, vertrauen Apps ziemlich stark», formuliert Weckert die Kritik hinter seiner Kunstaktion. Tatsächlich nutzen die meisten den Kartendienst samt Navigation ganz selbstverständlich. Dabei sind das nur die Spitze vom Eisberg. Google Maps bietet längst viele weitere Funktionen.

– Taxis buchen und Essen bestellen: Wer bei Google Maps nach dem schnellsten Weg zu seinem Ziel sucht, stellt fest: Neben öffentlichen Verkehrsmitteln sind auch Taxi-Apps integriert. Selbst E-Scooter findet man. Und inzwischen kann man auch Essen bestellen und liefern lassen.

In einigen Restaurants lassen sich sogar direkt Tische reservieren. Dann erscheint beim Klick auf das Lokal ein entsprechender Button. «Es gibt viele Informationen zu Geschäften: Öffnungszeiten oder der Ansturm zu bestimmten Uhrzeiten», sagt Patrick Bellmer vom IT-Fachportal «Heise Online». Doch nicht immer könne man sich darauf verlassen, warnt er. Denn mancher Eintrag und im Prinzip alle Hochrechnungen kommen nicht von Inhabern, sondern von Google.

– Parkplätze finden und speichern: Zum Zielort zu finden, klappt mit Google Maps meist sehr zuverlässig. Aber wo parken? Auch hier verspricht der Dienst Abhilfe. Wer auf der Karte nach «Parkplatz» sucht, bekommt eine Auswahl in der Umgebung, zum Beispiel in Parkhäusern. Inklusive der Info, wie voll der Parkplatz voraussichtlich ist.

– Routen am Computer planen: Die Desktop-Variante von Google Maps bietet oft noch mehr Funktionen als die App. Und vor allem: mehr Übersicht und Komfort. Routen können problemlos am PC geplant und dann an das Smartphone geschickt werden. Außerdem ist es über die Desktop-Variante möglich, eigene Karten zu erstellen.

– Fahrradwege finden und Höhenmeter messen: Auch Radfahrer haben in der Desktop-Variante einen besseren Überblick. Ein Klick auf «Fahrrad» im Menü lässt alle Radwege erscheinen. Maps schlägt nach Eingabe eines Zielortes auch gleich eine Fahrradroute vor. Dort zeigt der Dienst zudem das Höhenprofil der Strecke an.

– Navigieren ohne Internet oder GPS: Die Route ist ausgewählt, man will loslaufen, doch das GPS-Signal ist schwach oder fehlt. «Wenn kein GPS verfügbar ist, hilft die Augmented-Reality-Funktion. Dann zeigt Maps den Weg aus Sicht des Nutzers auf dem Display. Man kann sich dann zum Beispiel an Häuserfronten orientieren», erklärt Patrick Bellmer. Wer im Ausland unterwegs ist oder mobile Daten sparen will, kann sich wichtige Karten auch auf das Smartphone herunterladen und offline nutzen.

Die Nutzer von Google Maps bekommen ein riesiges Angebot an Funktionen, überlassen dem Dienst dafür aber auch zahllose Daten. Wer das einschränken möchte, kann in den sogenannten Inkognito-Modus wechseln und die Standortfreigabe ausschalten. Einige Funktionen lassen sich dann aber nicht mehr nutzen – oder zumindest nicht mehr so komfortabel.

Fotocredits: Catherine Waibel,Catherine Waibel,Andreas Wodrich,Catherine Waibel
(dpa/tmn)

(dpa)

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