Einsteiger- oder Luxusmodell? So viel Smartphone muss sein

By on 4. Oktober 2018

Hannover – Bei Smartphones kann man unterscheiden zwischen Einsteiger- und Mittelklasse sowie den Premiummodellen. Einsteigergeräte sind zum Teil für unter 100 Euro zu haben, in der Mittelklasse kostet ein Smartphone zwischen 250 und 500 Euro.

Oberklassemodelle sind preislich ab 600 Euro angesiedelt – und werden stetig teurer. Die neuesten Geräte kosten mittlerweile um die tausend Euro. Aber muss so viel Smartphone überhaupt sein?

Eine Frage des Anspruchs

Das kommt ganz darauf an, welche Ansprüche man an das Gerät stellt, sagt Alexander Spier vom Fachmagazin «c’t». Über die aktuelle Technik verfügen Einsteigergeräte nicht. Wer lediglich einige Apps nutzen, ein bisschen im Internet surfen und mal telefonieren möchte, ist aber mit einem Handy ab um die 150 Euro gut bedient.

Abstriche machen müssen Nutzer dann in jedem Fall bei der Kamera – außerdem sind die Geräte unter anderem meist nicht so schnell. Beim Scrollen kann es schon mal ein bisschen ruckeln: Der Arbeitsspeicher ist relativ klein, der Prozessor eher langsam.

Nicht von Zahlen blenden lassen

Wer ein neues Smartphone kaufen will, sollte sich nicht von den Zahlen wie zum Beispiel der Megapixelzahl der Kamera blenden lassen. «Ob die Kamera gute Fotos macht, hängt viel mehr mit dem Zusammenspiel der verbauten Technologien und der Software ab», sagt Alexander Emunds vom Telekommunikationsportal «Teltarif.de». Wer viele Fotos und Videos speichern möchte, braucht einen entsprechend großen internen Speicher. «Da sind 16 GB schon sehr wenig», sagt er.

Zu bedenken sei auch, dass die Software selbst einen großen Teil des Speichers belege. Viele Smartphones bieten die Möglichkeit, Speicher per Micro-SD-Karte nachzurüsten. Gleichwertig ersetzen das die Kapazität an internem Speicher nicht, weil dieser schneller arbeitet. Große Dateien wie Fotos und Videos lassen sich aber gut auf eine Speicherkarte auslagern. Wer Wert auf schnelles Internet legt, achtet besser darauf, dass das Smartphone LTE-fähig ist und mindestens den n-WLAN-Standard unterstützt.

Beim Display sollten Käufer auf eine Auflösung von mindestens 720p in der Breite achten, sagt Emunds. WQHD oder 4K muss es nicht unbedingt sein. Welche Auflösung optimal ist, hängt aber von der Displaygröße ab. Hier können sich Käufer an einer einfachen Formel orientieren: Je größer das Display ist, desto höher sollte auch die Auflösung sein.

In der Mittelklasse werden die Leistungen des Smartphones besser: Das Gerät läuft flüssiger, das Display ist meist höher aufgelöst und kann heller eingestellt werden, die Funktionen sind vielfältiger.

Die Oberklasse trumpft auf

Oberklasse-Smartphones laufen reibungslos und sind für alle Situationen gerüstet. Zusätzliche Spielereien rücken in den Vordergrund: induktives Laden beispielsweise oder die kontrastreicheren OLED-Displays. Deutliche Unterschiede zu günstigeren Smartphones zeigen sich vor allem bei der Kamera. «Hier wird die aktuelle Technik verbaut – das spielt im Marketing eine große Rolle», sagt Christian van de Sand von der Stiftung Warentest.

Wer auf neueste Funktionen wie Gesichtserkennung Wert legt, muss ebenfalls tief in die Tasche greifen. «Vor einigen Jahren war bei den Fingerabdrucksensoren so. Mittlerweile sind die vermehrt auch in günstigeren Mittelklassegeräten verbaut», stellt er fest.

Gute Mittelklasse-Modelle gibt es bereits ab 250 Euro. Da Android-Geräte recht schnell im Preis sinken, kann es günstiger sein, etwas ältere Modelle zu kaufen, die bereits einige Monate auf dem Markt sind. Gerade dann sollten Käufer aber vor allem auf eines achten: Sicherheitsupdates. «Die Geräte von Apple werden beispielsweise sehr lange mit Updates versorgt», sagt Emunds. «Bei Android-Geräten kann es aber schnell passieren, dass keine System-Updates mehr kommen.» Das sei nicht nur bei günstigen Geräten der Fall. Bei Einsteiger- und Mittelklasse-Smartphones hilft eine Recherche im Netz herauszufinden, ob die Hersteller sich zur Update-Politik des Geräts bereits geäußert haben.

Fotocredits: Christin Klose,Melissa Ramson,Stiftung Warentest
(dpa/tmn)

(dpa)

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