Kontakt halten über das Internet

By on 3. September 2013

Die weltweite Globalisierung des Wirtschaftslebens hat auch immer mehr Einfluss auf den privaten Bereich der Familie. Sogenannte Wochenend-Ehen, bei denen einer der Ehepartner in einer fremden Stadt arbeitet und nur am Wochenende nach Hause kommt, nehmen in Deutschland ständig zu. Auch Menschen, die aus beruflichen Gründen Wochen oder bisweilen Monate im Ausland verbringen müssen, sind keine Seltenheit. Dabei handelt es sich nicht nur um gutbezahlte Manager, sondern vielfach sind es Arbeitsimmigranten, deren wirtschaftliche Lage in ihrem Heimatland keine anderen Alternativen zulässt. Wie ist es aber nun für die Betroffenen möglich Kontakt zu ihren Familien zu halten und welche Rolle spielen dabei die sozialen Netzwerke und der Videotelefondienst Skype?

Die Kommunikation von Arbeitsimmigranten zu ihren Familien

In einer fünfjährigen Fallstudie hat sich die britische Soziologin Mirca Madiano mit dem Verhältnis philippinischer Arbeitsimmigrantinnen in London und ihren Beziehungen zu ihren Familien in Manila untersucht. Die Ergebnisse ihrer Studie lassen sich auch gut auf Arbeitsimmigranten in anderen Ländern, wie zum Beispiel auf die Pflegekräfte aus Osteuropa in Deutschland, übertragen. Die Arbeitsimmigrantinnen sehen ihre Kinder und ihre Familien teilweise nur einmal im Jahr, deswegen sind die verschiedenen Formen der Kommunikation von existenzieller Bedeutung. Noch in den 90-ziger Jahren war der Brief das Hauptkommunikationsmittel, da internationale Ferngespräche viel zu teuer waren. Da ein Brief über den Postweg teilweise mehrere Wochen unterwegs war, wurden die Arbeitsimmigrantinnen von dem alltäglichen Leben ihrer Familien abgeschnitten.

Möglichkeiten von Skype und den sozialen Netzwerken

Mit der Erfindung der Webkamera und dem Telefondienst Skype änderte sich die Situation der Familien schlagartig. Durch die Videotelefonate können die Frauen nun viel direkter am Alltag ihrer Familien teilnehmen. Skype vermittelt ein recht authentisches Bild von der momentanen Familiensituation. Selbst wenn die Arbeitsimmigrantinnen nur Zuschauerinnen sind, können sie augenblicklich auf Situationen reagieren.
Auch die sozialen Netzwerke, wie zum Beispiel Facebook, bieten den Arbeitsimmigrantinnen vielfältige Möglichkeiten mit ihren Familien zu kommunizieren. So können die Frauen viel über den Alltag ihrer Kinder erfahren. Es besteht die Möglichkeit Fotos auszutauschen oder man kann trotz der Entfernung gemeinsam Onlinespiele spielen.

Fazit

Der größte Wunsch der Arbeitsimmigrantinnen ist es wieder mit ihren Familien zusammenleben zu können. In der Zeit bis dahin vermag die moderne Technik den Trennungsschmerz ein wenig zu lindern.

Foto von: rebecca abell – Fotolia