Perfekt fotografieren mit Autofokus

By on 13. Juni 2019

Hamburg – Bei der Autofokus-Funktion von Kameras gibt es verschiedene Systeme und Modi. Je nach Motiv und Umgebung kommen sie mehr oder weniger sinnvoll zur Anwendung. Was genau steckt hinter dieser Funktion, und wie setzten Hobbyfotografen sie ein?

Bei den Systemen gibt es zum einen den Phasen-Autofokus. Er kommt vor allem im optischen Sucherbetrieb von Spiegelreflexkameras (DSLR) zum Einsatz. «Dabei wird über einen Autofokus-Sensor – meist im Boden der Kamera – die Entfernung aus zwei Teilbildern ermittelt. Der Autofokus-Motor kann die Linsen im Objektiv ohne langes Suchen in die richtige Position bringen», erklärt Andreas Jordan vom «Fotomagazin».

Was der Hybrid-Autofokus kann

Beim Kontrast-Autofokus hingegen werden Kontrasteigenschaften des projizierten Bildes auf dem Sensor analysiert. Dabei gehen Experten davon aus, «dass ein Bild seine optimale Schärfe erreicht hat, wenn der Kontrast zwischen zwei Bilddetails am höchsten ist», erklärt Thomas Gerwers vom Fachmagazin «Profifoto».

«Ein Hybrid-Autofokus vereint beide Technologien in einer Kamera», erklärt Johannes Schuba vom Fachmagazin «t3n». So kann man entsprechend der Situation die jeweils bessere Variante nutzen. Bei schwacher Beleuchtung und schwachem Kontrast kommt der schnelle Phasen-Autofokus zum Einsatz, bei guten Lichtbedingungen hingegen der besonders präzise Kontrast-Autofokus.

Nutzer wählt Modus aus

Neben den Technologien sind verschiedene Modi zu unterscheiden. Je nach Motiv wählen Nutzer einen bestimmten Autofokus-Modus aus, wenn sich nicht selbst manuell fokussieren wollen (MF-Modus).

Für Fotos, auf denen es keine Bewegung gibt, bietet sich bei Spiegelreflexkameras der Single-Modus an – auch Einzelautofokus genannt (AF-S). Dabei wird die Schärfe mit einem leichten Durchdrücken des Auslösers gespeichert.

Sensibles System und der krisensichere Autofokus

Vorsichtig mit diesem Modus sollten Anwender von Kamerasystemen mit sehr geringer Schärfentiefe sein. Denn bereits eine leichte Bewegung des Motivs oder des Fotografen zwischen dem halben Durchdrücken des Auslösers und dem endgültigen Auslösen kann zu einer Verschiebung der Schärfe führen, warnt Jordan.

Beim kontinuierlichen Autofokus (AF-C) passiert dies nicht. Da stellt die Kamera den Autofokus ständig nach und ist meist so voreingestellt, dass man auch auslösen kann, wenn kein Schärfepunkt gefunden wurde, erläutert Gerwers. Den Modus sollten Anwender vor allem auswählen, wenn sich ein Motiv bewegt.

Meisterlich durch schwierige Situationen im Automatik-Modus

Wenn Fotografen vor der schwierigen Situation stehen, dass sie abwechselnd bewegende und nicht bewegende Motive vor der Linse haben, wählen sie am besten den Automatik-Modus (AF-A) – damit kann man sich das Umschalten der Fokus-Modi sparen.

In diesen Momenten entscheidet die Kamera, ob der Fokus etwa wegen einer laufenden Katze im Bild direkt nachgeführt werden sollte oder ob etwa bei einer Landschaftsaufnahme doch der Einzelbild-Autofokus reicht, erläutert Schuba. Fotografen rät er: Das Motiv sollte klar vom Hintergrund abgrenzbar sein, da die Kamera im Automatik-Modus selbst entscheidet, wo der Fokus liegt. Denn sonst stoßen die Automatiken oft an ihre Grenzen.

Fotocredits: Sina Schuldt,Thomas Gerwers,Odile Hain,Robert Günther,Lea Kreissl,Silvia Marks
(dpa/tmn)

(dpa)

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