Reise ins Alte Ägypten: «Assassin’s Creed: Origins» im Test

By on 27. Oktober 2017

Berlin – In «Assassin’s Creed: Origins» verschlägt es Spieler in das Alte Ägypten – 49 Jahre vor Beginn unserer Zeitrechnung, die Zeit von Caesar und Kleopatra. Das klingt nach einem tollen Setting.

Doch Ubisoft musste sich auch immer wieder den Vorwurf gefallen lassen, die Serie sei zu formelhaft aufgebaut. Zu viele gleiche Aufgaben, die man einfach nur abarbeitet. Das soll sich nun ändern.

Das letzte große «
Assassin’s Creed»-Spiel kam vor zwei Jahren auf den Markt. Das Entwicklerteam hat sich seitdem einige Neuerungen ausgedacht, um frischen Wind in die Serie rund um den Kapuzen tragenden Geheimbund reinzubringen.

Der Spieler schlüpft in die Rolle des Bayek von Siwa. Nach einem tragischen Ereignis in seinem Heimatort, liegt es an ihm, einen Geheimbund, der hinter all dem steckt, zu enttarnen. Gleich zu Beginn des Spiels geht es einem der Drahtzieher direkt an den Kragen. Und hier wird auch gleich das neue Kampfsystem eingeführt.

Gegner lassen sich als Ziel festlegen. Anschließend bewegt sich Bayek in «Zelda»-Manier immer um diesen Gegner herum. Es gibt eine Taste zum Durchbrechen der gegnerischen Abwehr und eine andere Taste zum Zuschlagen. Man kann sich vor einer Attacke wegrollen oder benutzt Pfeil und Bogen.

Im Fertigkeitenbaum lassen sich Bayeks Talente entwickeln. Klug investierte Erfahrungspunkte machen ihn zum Jäger für die Bogenschützen, Krieger für Nahkampf-Fans und zum Seher für Spieler, die sich gerne heranschleichen.

Nach dem ersten Kampf erkundet man eine alte Grabstätte. Die Fackel zaubert atmosphärische Licht- und Schattenspiele an die Wände. Dann geht es endlich raus in die riesige, offene Spielwelt. Mit einem Kamel oder Pferd lassen sich weite Strecken in der ägyptischen Wüstenwelt zurücklegen. Auf Knopfdruck reitet man sogar automatisch geradeaus auf Wegen und Straßen.

Ein weiterer tierischer Freund ist ein Adler, der jederzeit verfügbar ist. Mit ihm lässt sich das Gebiet von oben auskundschaften und Ziele oder Gegner markieren. So wird es selbst in verwinkelten Gegenden nicht unübersichtlich. Man kann aber auch einfach nur die schöne Aussicht genießen. Die Sichtweite ist enorm.

Das Alte Ägypten in «Assassin’s Creed: Origins» ist auch erstaunlich abwechslungsreich. Vom römisch beeinflussten Alexandria, über die Pyramiden in der Wüste bis zu fruchtbaren Naturlandschaften gibt es entlang des Nils viel zu entdecken. Zudem wirkt die Welt äußerst detailliert und lebendig. Es gibt jede Menge Tiere, und die Einwohner gehen ihrem eigenen Tagesablauf nach.

Beim Erkunden der bevölkerten Orte wird dann auch das neue Quest-System deutlich. Die Hauptmissionen bringen die Story mit groß inszenierten Zwischensequenzen voran. Was die Welt aber lebendig macht, sind die zahlreichen Nebenaufgaben. Diese erzählen alle ihre kleine Geschichte. Rollenspiel-Epen wie die diversen «Elder Scrolls» oder «The Witcher 3» haben das schon erfolgreich vorgemacht.

So hat man nie den Eindruck, man würde die Nebenquests nur abarbeiten. Es ist vielmehr so, dass man auf seinem Weg zur nächsten Mission immer wieder über weitere Aufgaben stolpert. Das ist Ablenkung im besten Sinne. 

Die bekannten Türme auf früheren «Assassin’s Creed»-Teilen gibt es auch wieder. Erklimmt man die Türme, wird ein Schnellreisepunkt freigeschaltet. Außerdem werden interessante Ziele auf der Karte eingezeichnet. Und auch der berühmte Sprung in einen Heuhaufen darf natürlich nicht fehlen.

Aus technischer Sicht ist «Assassin’s Creed: Origins» ein sehr ambitioniertes Projekt. Auf der Spielemesse Gamescom gezeigte Demos wirkten noch nicht so rund. Das hat sich geändert. Die detailreiche Umgebung mit Tag- und Nachtwechseln sieht richtig schick aus. Einzig einige Zwischensequenzen ruckelten in der Playstation-4-Testversion.

Wer das hübsche Ägypten übrigens mal ganz ohne Quests und Kämpfe erkunden will, kann Anfang 2018 zum virtuellen Tourist werden. Dann soll es die «Discovery Touren» als kostenlosen Download geben. Wie bei einer Museumstour kann man sich dann zum Beispiel durch die Pyramiden von Gizeh bewegen und hört dabei 20-minütige Audioguides.

«Assassin’s Creed: Origins» erscheint am 27. Oktober und kostet je nach Plattform rund 60 bis 70 Euro, ist ab 16 Jahren freigegeben und ab 27. Oktober für Playstation 4, Xbox One und PC erhältlich.

Fotocredits: Ubisoft,Ubisoft,Ubisoft,Ubisoft,Ubisoft,Ubisoft,Ubisoft,Ubisoft,Ubisoft,Ubisoft,Ubisoft
(dpa/tmn)

(dpa)

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