Standortbezogene Dienste ohne Einsatz von GPS

By on 28. Dezember 2007

Google stellt neue Technik zur Positionsbestimmung vor

Standortbezogene Dienste könnten den Markt für mobile Telekommunikationsgeräte in den nächsten Jahren deutlich verändern. Dienste wie Plazes verbinden das Handy mit Techniken des Social Networking. Jeder Teilnehmer dieses Services kann über sein Handy oder seinen Computer den anderen angeschlossenen Usern automatisch mitteilen, was er gerade wo tut. Setzt er beispielsweise den Computer in seinem Büro in Betrieb, so erscheint für die anderen Nutzer die Information, dass er gerade arbeitet. Für die Anbieter solcher Dienste bietet sich die Möglichkeit, ihre Werbeangebote mit einer höheren Treffsicherheit zu platzieren. So könnte ein Nutzer, der sich in der Nähe eines Kaufhauses befindet, automatisch auf dessen aktuelle Angebote hingewiesen werden.
Eine klassische Möglichkeit der Positionsbestimmung ist die Triangulation auf Grundlage von Mobilfunkantennen. Wenn ein Empfangsgerät von drei Antennen umgeben ist, kann seine Position innerhalb dieses Dreiecks leicht berechnet werden. Diese Methode hat, in Abhängigkeit von der Streuung und der Position der Mobilfunkmasten, nur eine mäßige Genauigkeit mit einer Schwankung von deutlich mehr als hundert Metern. Das System Place Lab ist dagegen vollkommen dezentral organisiert. Angeschlossene Geräte nutzen die Signale von WLAN-Hotspots, Mobilfunkantennen und ähnlicher Infrastruktur. Die Funksignale dieser Einrichtungen übermitteln meist Identifikationsmerkmale, auf deren Grundlage der Empfänger dann seine eigene Position ermitteln kann. Ein wesentlicher Vorteil dieser Technik ist, dass die Bewegungsdaten des Kunden an keinem externen Ort gespeichert werden können.
Google ist neben der interaktiven Satellitenkarte Google Earth auch mit dem internetbasierten Service Maps in die standortbezogenen Dienste eingestiegen. Dessen mobiler Ableger „My Location“ setzt neben bekannten Techniken auch ganz auf die „Mitarbeit“ der Kunden: Wenn etwa an das System angeschlossene GPS-Handy sich in einem bestimmten Bereich aufhalten und dort nützliche Einrichtungen lokalisieren, so werden diese Daten vom Server des Systems gespeichert und stehen dann anderen Anwendern ohne GPS-Verbindung zur Verfügung. In innerstädtischen Bereichen kann dadurch nicht nur eine bessere Positionsbestimmung, sondern auch eine größere Aktualität der übergebenen Daten gewährleistet werden. Auf diese Weise kann man über Maps mit seinem Handy beispielsweise ein Cafè in der Nähe des aktuellen Aufenthaltsortes finden, somit ist Google nicht nur eine Suchmaschine, sondern avanciert sich immer mehr zum Ratgeber. Google = Ratgeber Computer – positv, oder nicht? Ich denke, man sollte die Marktentwicklung und den ständigen Wachstum von Google mit etwas Skepsis behandeln, denn je größer Google wird, desto einseitiger wird das Internet. Die Monopolstellung läßt jetzt schon kaum Spielraum für andere Dienstanbieter im Internet. Man spricht ja jetzt schon vom „Googlen“ und nicht mehr vom „Surfen“.