Werbung blocken, Daten sparen: Fünf Browser fürs Smartphone

By on 15. August 2017

München – Mal schnell nach dem Wetter sehen, Mails checken oder einen Videoclip anschauen – auf dem Smartphone oder Tablet geschieht das oft nicht über den Browser, sondern per App. Nicht ohne Grund: App-Entwickler haben ein Interesse daran, ihre Nutzer in der Anwendung zu halten.

«Viele Apps haben Browser eingebaut», erklärt Jörg Geiger vom Computermagazin «Chip». Dadurch werden auch externe Links teilweise nicht im Hauptbrowser, sondern direkt in der App geöffnet. Die Browser-Wahl spielt für mobile Nutzer dadurch eine geringere Rolle als am Computer. Alternativen lohnen trotzdem.

– Vorinstallierte Browser: Bei iOS-Smartphones ist es Apples Safari, bei Android-Geräten ein Hausbrowser und meist Googles Chrome. Wer andere Angebote nutzen will, muss bei Apple mit Einschränkungen rechnen. «Für iOS gibt es zwar alternative Browser, die verwenden zur Darstellung von Webseiten aber alle Safari», sagt Kim Rixecker vom Digitalmagazin «t3n». «Safari-Alternativen für das iPhone unterscheiden sich nur durch ihr Nutzer-Interface und einige Komfortfunktionen», präzisiert er. Heißt: Der Unterbau und damit die Darstellung der Webseiten bleibt gleich, nur die Einstellungsmöglichkeiten sind anders. Als Grund für diese Einschränkung für Fremdsoftware führt Apple Sicherheitsbedenken an. Android ist in dieser Hinsicht ein bisschen offener.

– Chrome: Googles Marktführer ist auf vielen Android-Geräten vorinstalliert und punktet mit guter Leistung. «Chrome ist so beliebt, weil er auf allen gängigen Plattformen funktioniert», sagt Christian van de Sand von der Stiftung Warentest. Wer über sein Google-Konto eingeloggt ist, kann zum Beispiel seine Lesezeichen oder aktuell geöffnete Seiten auf verschiedenen Geräten und Betriebssystemen synchronisieren. Deshalb gebe es wenige Argumente, die für einen anderen Browser sprechen, findet auch Chip-Mitarbeiter Geiger. Allerdings: «Chrome ist nicht schneller als Safari.» Die Geschwindigkeit kann für Apple-Kunden also eher kein Argument sein, um sich nach Alternativen umzusehen. (
Android/
iOS)

– Firefox: Auf dem Desktop lange Zeit die Alternative zu gängigen Browsern, spielt die Software der Entwicklergemeinde Mozilla Foundation mobil keine große Rolle. «Firefox für Android hat im Gegensatz zu Chrome für Android den Vorteil, dass der Browser auch Erweiterungen unterstützt», nennt Rixecker einen Pluspunkt. So haben Nutzer zum Beispiel die Möglichkeit, einen Ad-Blocker zu installieren und allzu nervige Werbung oder über Werbung verbreitete Schadsoftware auszusperren. Auch die Synchronisation über verschiedene Geräte hinweg ist möglich. «Wer Firefox auf dem Desktop nutzt, könnte davon profitieren», sagt Rixecker. Hierfür braucht es allerdings, genau wie bei Chrome, ein Nutzerkonto bei Mozilla. (
Android/
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– Firefox Klar: Mozillas Spezial-Browser versucht es über die «Privacy-Ecke», sagt Jörg Geiger. «Die Aufgabe ist, Werbung zu blockieren und die Nachverfolgung von Nutzern zu verhindern. Dafür gibt es Black- und Whitelists des Opensource-Tools Disconnect.me», erklärt der Diplom-Informatiker. «Was nett gemacht ist: Man kann durch Tippen auf den Entfernen-Button alle Sitzungsdaten komplett löschen», nennt Geiger eine weitere Funktion. (
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– Dolphin: Die Software des US-amerikanischen Unternehmens Mobotap setzt auf Gestensteuerung. Nutzer können hier selbst festlegen, mit welchem Befehl sie welche Funktion aufrufen wollen. So kann man zum Beispiel eine Seite öffnen oder nach oben und unten scrollen, indem man ein Herz oder einen Pfeil auf das Display zeichnet. Auch Sprachbefehle sind möglich. «Der Dolphin-Browser erlaubt über Desktop-Erweiterungen sogar die Synchronisation mit Chrome, Firefox und Safari», erläutert Rixecker. Wer auch andere Browser auf verschiedenen Geräten benutzt, hat so zum Beispiel die Lesezeichen beisammen. (
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– Opera: Der norwegische Browser hat eine praktische Funktion für exzessive Surfer: Er hilft beim Datensparen. «Opera ist interessant, weil man die Möglichkeit hat, Datenvolumen zu reduzieren», sagt Warentester van de Sand. «Dabei werden Websites und Videos auf den Servern von Opera komprimiert», erklärt t3n-Mitarbeiter Rixecker. Die Daten lagern dann auf einem eigenen Server im Cache zwischen und die Seite wird mit etwas geringerer Auflösung angezeigt. Das schont das Surfvolumen und damit im Zweifel den Geldbeutel. (
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Fotocredits: Andrea Warnecke,Andrea Warnecke,Andrea Warnecke,Andrea Warnecke,Andrea Warnecke
(dpa/tmn)

(dpa)

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