Der „Eee-PC“: Ein Subnotebook nicht nur für Entwicklungsländer

By on 5. März 2008

Werden Billig-Laptops zu einem neuen Marktsegment?

Nachdem das Projekt des 100-Dollar-Laptops vor allem zur Überwindung des „Digital Divide“ in den ärmeren Ländern der Erde gedacht war, kommt der PC-Hersteller Asus nun mit einem auf die Industrieländer zugeschnittenen Billig-PC auf den Markt: Der Eee-PC bietet eine gegenüber anderen Rechnern eingeschränkte Funktionalität: Vorinstalliert ist eine Abwandlung des Linux-OS mit einigen einfachen Anwenderprogrammen. Die Windows-Kompatibilität ist begrenzt: Das „Subnotebook“ (Wikipedia) hat keine Magnetfestplatte, sondern ein sogenanntes Solid State Drive, welches nur aus Speicherchips besteht.
Asus bietet sein neuestes Produkt in der günstigsten Ausführung für 230 Euro an. Für diesen Preis bekommt man momentan nicht einmal einen nichtmobilen Desktop-PC.
Der niedrige Preis eröffnet dem Eee-PC ganz neue Nutzungsmöglichkeiten: Zum Beispiel kann man ihn als zusätzliches Gerät für Anwendungen einsetzen, die keine große Rechenleistung erfordern: Beispielsweise könnten Handwerker während ihrer Einsätze beim Kunden Daten vermerken, Rechnungen zusammenstellen oder neue Termine vereinbaren. Mit einem sehr kleinen Bildschirm von nur sieben Zoll (in der Diagonalen) und einem Gewicht von weniger als einem Kilogramm liegt der Eee-PC irgendwo zwischen herkömmlichen Notebooks und Tablet-PCs. Letztere haben sich vor allem auf Grund ihres hohen Preises – ein solches Gerät ist nicht unter 1000 Euro zu haben und damit sogar noch teuerer als Laptops – nicht recht durchsetzen können. Das neue Gerät von Asus schließt hier also eine wichtige Lücke.
Interessant ist das Modell auch, weil es zeigen wird, wie wichtig den PC-Nutzern eine hohe Rechenleistung eigentlich ist. Weil das Betriebssystem Vista recht hohe Anforderungen an die Hardware stellt und Microsoft keine „Sparversion“ anbietet, sind auch die meisten PC mittlerweile mit einer sehr starken Dual-Core-Architektur von Intel oder AMD ausgestattet. Die für einen Großteil der Nutzer wichtigsten Office-Programme sind aber kaum anspruchsvoller geworden, wenn man einmal von der Rechtschreibprüfung und anderen Plug-Ins absieht. Die Leistungssteigerung der letzten Jahre könnte also an den Bedürfnissen der Kunden vorbeigegangen sein, und dafür bekommen die Hersteller nun vielleicht die Quittung. Schade wärs nicht.

Werbevideo für den Eee-PC von Asus.
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