L.A: Noire: Film noir im Computerspiel

By on 23. Mai 2011

Rockstar Games lässt den Spieler in L.A. Noire als CSI-Agent der 50er Jahre in einer fast realen Welt ermitteln. Dazu muss er in der düsteren Krimi-Atmosphäre bei den Verhören genau hinsehen, denn in den neuartigen Gesichts-Animationen liegt oft die Antworten auf Detektive Cole Phelps Fragen.

Anstatt, wie bei den meisten PC- und Konsolen-Spielen, als Verbrecher erfolgreich durch das Spiel zu kommen, wechselt der Spieler bei L.A. Noire die Seiten. Nun gilt es, bei der Polizei-Arbeit eine gute kriminelle Spürnase zu haben, sich im Notfall auch auf seine Intuition verlassen zu können und genau auf die liebevoll gestalteten Gesichtsausdrücke seiner Verdächtigen zu achten. Viel Aktion bietet L.A. Noire nicht, aber 20 Quadratkilometer historisches Los Angeles und spannenden Realismus.

L.A. Noire: Wahrheit oder Lüge?

Detektive Cole Phelps, in dessen Rolle der Spieler schlüpft, sieht sich in Wohnungen um, befragt Verdächtige und Zeugen und sammelt alle Indizien in alter Point-and-Click-Tradition in seinem Notizbuch. Auf diese Erkenntnisse muss der Spieler wie im Real Life immer wieder zurück greifen und bei jeder Befragung entscheiden: Lügt er oder sagt er die Wahrheit? Doch Vorsicht: Vorschnelle Schlüsse können auch dazu führen, dass keiner mehr etwas sagt. Die unglaublich real wirkenden Vernehmungen und das Spiel mit dem Feuer machen den Reiz von L.A. Noire aus.

Kommt der Spieler gar nicht mehr weiter, bekommt er Hilfe von seinem Partner oder kann seine Intuitionspunkte wie einen Joker einlösen. Eine erfolglose Vernehmung führt nicht zum Game Over, sondern verschlechtert jediglich die Statistik am Ende. 40 bis 60 Stunden Spielspaß können bei L.A. Noire sehr kurzweilig sein, denn man kann den Controller manchmal, wie einen guten Krimi, nicht mehr aus der Hand legen.

L.A. Noire: Liebevolle 3D-Welt wie im Film noir

Die Gesichtszüge des virtuellen Gegenüber im Spiel wurden liebevoll bis ins kleinste Detail von Schauspielern aufgezeichnet und auf die Figuren im Spiel übertragen. Die Lebendigkeit der Gesichter ermöglicht dem Spieler eine völlig neue Wahrnehmungsebene. Menschliche Kommunikation wie im realen Leben rückt bei diesem PC-Spiel wieder in den Vordergrund. Dieser Reiz macht das Spiel allerdings nur zu einem spannenden Suchtfaktor, wenn man sich auf diese Welt einlässt.

Rockstar Games ist es gelungen, die düstere Stimmung hinter der glänzenden Fassade Hollywoods einzufangen. Aus alten Dokumenten entwickelten die Programmierer ein Abbild des L.A. von 1947. Auf 20 Quadratkilometern virtueller Welt kann sich der Spieler ganz frei bewegen und die Liebe zum Detail der Entwickler genießen.

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