Möglicher Durchbruch für den Identifikationsdienst Open-ID

By on 9. Februar 2008

Auch Yahoo anerkennt den Open-Source-Standard

Die Grundidee von Open-ID ist es, einen Satz von Login-Daten pro Person für alle geschützten Daten im Internet auszugeben. Im Gegensatz zu firmengebundenen Identifikationsdaten, wie sie von Microsoft (Windows Live ID) und Yahoo! (Yahoo! ID) angeboten werden, ist die Open ID jedoch nicht an eine bestimmte Zertifizierungsstelle gebunden. Vielmehr kann jeder Dienstanbieter, der als „identity provider“ (IdP) registriert ist, Accounts vergeben. Diese Accounts kann man dann bei allen Dienstleistern verwenden, die Open-ID unterstützen.
Open ID ist ein nichtkommerzielles System, dass einer eigenen Stiftung, der Open-ID-Foundation, zugehört. Diese Stiftung wird jedoch von den großen kommerziellen Anbietern im Internet, nämlich IBM, Microsoft, Yahoo und Google, unterstützt.
Dem Vorteil von Open-ID, dass der User sich nur ein Passwort für alle Transaktionen im Internet merken muss, steht der Nachteil entgegen, dass ein Dieb eben nur eine ID stehlen muss, um Zugriff auf alle im Internet verfügbaren Daten und Ressourcen des Bestohlenen Zugriff zu erlangen. Dienste wie etwa Online-Banking werden daher wohl auch in Zukunft kaum durch Open-ID allein erreichbar sein.
Vor einigen Wochen ergänzte Yahoo! sein Angebot einer für alle firmeneigenen Dienste gültigen ID um die Möglichkeit, den Login mit einer allgemeinen Open-ID vorzunehmen. Angesichts der Tatsache, dass heute bereits ca. eine Viertelmilliarde Nutzer eine Yahoo-ID haben (spiegel-online.de), ist das ein bemerkenswerter Vorgang. Der Haken bei der Sache ist nur, dass der Nutzer diese ID von Yahoo selbst bezogen haben muss. Das spricht dem Konzept eines dezentralen Identifikationssystems natürlich Hohn. Denn Yahoo lässt auf diese Weise die Offenheit von Open-ID nur für andere Firmen zu; will selbst aber bestimmen dürfen, wer mit welchem Account Zugang zu eigenen Diensten bekommt. Sollte dieses Beispiel Schule machen, wäre das das Ende von Open-ID; jeder Anbieter hätte wieder sein eigenes Account-System, auch wenn alle den gleichen Namen tragen würden.

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Ein Beitrag des Online-Nachrichtendienstes FreeLineReport.com über die Integration von Open ID durch Yahoo.