Wireless USB: Sind die Tage von Bluetooth gezählt?

By on 8. März 2008

Auf der CeBit zeigt sich, wie nahe der neue Standard der Marktreife bereits ist.

Mitte Januar gab die Bundesnetzagentur das für das funkbasierte Bus-System „Wireless USB“ benötigte Frequenzband frei. Auf der CeBIT stellen Hersteller wie Dell bereits erste Modelle vor, die den Standard bereits verwenden. Da mit Bluetooth bereits ein ähnlicher Standard auf dem Markt ist, zeichnet sich ein neuer Konkurrenzkampf zwischen verschiedenen Formaten ab, ähnlich dem, der sich in den letzten zwei Jahren bei DVD-Formaten ereignet hat. Dabei könnte Wirless USB die Nase vorn haben: Im Nahbereich unter zehn Metern ist bereits bei der ersten Version ein Datendurchsatz von 480 Mbit/sek realisierbar. W-USB lässt sich prinzipiell überall dort nutzen, wo jetzt der kabelbasierte Standard USB 2.0 eingesetzt wird, darüber hinaus aber auch bei Geräten ohne Bezug zum PC wie Camcordern.
Der wohl wichtigste Grund für den bisherigen Erfolg des Bluetooth-Standards ist rein rechtlicher Natur: Der Frenquenzbereich dieser Signale (zwischen 2,402 GHz und 2,480 GHz, Wikipedia), ist zulassungsfrei. Anders als zum Beispiel beim für über fünfzig Milliarden Euro versteigerten Frequenzbereich des UMTS-Standards müssen die Hersteller hier also keine teuren Lizenzen vom Staat erwerben. Die Technik wird seit Mitte der Neunziger Jahre vor allem von Nokia, IBM, Toshiba Intel und Ericsson, unterstützt, der dänische Hersteller war bei der Entwicklung federführend. Die Datenübertragungsrate ist auf mittlerweile über 2 Mbit/sek angewachsen (Bluetooth 2.0, seit 2004), die nächste Version soll es auf bis zu 480 Mbit/sek bringen. Die Reichweite von Sendern und Empfängern hängt jeweils von den Eigenschaften der Antennen ab, in der höchsten Reichweitenklasse sind bis zu 100 m realisierbar.

Neben beiden Standards ist die Infrarotübertragung eine dritte Möglichkeit der kabellosen Signalübermittlung zwischen Computern und anderen Peripheriegeräten. Wesentliches Kennzeichen und zugleich unüberwindlicher Nachteil dieser Technologie ist allerdings, dass es sich dabei um eine Übertragung durch (für den Menschen unsichtbare) Lichtsignale handelt. Wer Angst vor Elektrosmog hat, wird sich dieser Technologie also vielleicht eher zuwenden. Im Allgemeinen hat es sich jedoch als ein großes Hemmnis erwiesen, dass Nutzer die zu verbindenden Objekte jeweils dicht beieinander positionieren müssen.

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Demonstration des Wireless-USB Standards von Alereon