Wie Computerspiele die Intelligenz fördern können

By on 14. Oktober 2013

Computerspiele gelten in der allgemeinen Wahrnehmung als das Böse schlechthin. Vor allem dann, wenn Kinder sie benutzen. Das ist aber eine undifferenzierte Wahrnehmung, die nur die sogenannten „Killerspiele“ oder oberflächliche Ablenkungen in den Blick nimmt. So gibt es auch spezielle Computerspiele für Schüler, die bei der Entwicklung der Intelligenz hilfreich sein können.

Spielerisch zu Schlussfolgerungen

Computerspiele können sich durchaus positiv auf die Lerneffekte von Kindern auswirken. Die Universität Würzburg führte hierzu eine Untersuchung durch, die diese Annahme bestätigt. Das Projekt basiert dabei auf einem entwickelten Denktraining für Kinder, das sich auch computergestützt einsetzen lässt. Dabei wird das induktive Denken gefördert und somit die Generalisierung von Sachverhalten. Dabei wird aus Einzelbeobachtungen eine allgemeine Gesetzmäßigkeit abgeleitet. Für das Projekt der Universität Würzburg verkleideten die Wissenschaftler solche Aufgaben als typisches virtuelles Suchspiel. Bei Vergleichen mit Kindern, die zu diesem Thema konventionellen Unterricht bekamen, schnitt die Computer-Schülergruppe besser ab. Mehr noch: Über diese spezielle Themenstellung hinaus zeigten die Teilnehmer an dem Online-Suchspiel allgemein bessere schulische Leistungen als die Vergleichsgruppe.

Hohe Motivation durch laufende Rückmeldung

Das Ergebnis lautet eindeutig: Es gibt geeignete Computerspiele, die bei der Entwicklung von kindlichem Denkvermögen positive Effekte erzielen. Die Forscher führen unter anderem an, dass die ständige Rückmeldung über den aktuellen Leistungsstand bei Computerspielen die Motivation der Kinder bis zum Schluss hoch hielt. Doch die Bewertung darf auch nicht zu überschwänglich ausfallen. Von der Vergleichsgruppe heißt es lediglich, dass sie am normalen Schulunterricht teilnahm. Dessen Qualität aber hängt sehr stark von der Klassenstärke, dem Engagement des Lehrers sowie der Zielgenauigkeit von Vorbereitung, Durchführung und Ergebnissicherung der Unterrichtsinhalte ab. Durchaus geeignete Computerspiele lassen zudem kein soziales Lernen in der Gruppe zu. Jeder Schüler „kämpft“ für sich allein vor dem Bildschirm, doch Kinder arbeiten gerne miteinander und vergleichen sich mit anderen.

Weiter Hinweise und Wissen zu lernreichen Computerspielen finden Sie z.B. auch unter der folgenden Informationsquelle.

Medienerziehung mit Sozialkompetenz

Das Lernen mit Hilfe von Computerprogrammen muss Teil des Schulunterrichts sein. Es trägt zur Medienerziehung bei und kann positive Effekte bei der Entwicklung von Denkvermögen erzielen. Es droht aber stets die Gefahr der Vereinzelung – egal ob bei schulischer oder privater Nutzung der neuen Medien. Die Sozialform der Gruppenarbeit, auch beim Einsatz von Computern im Unterricht, kann diesen unerwünschten pädagogischen Effekt verhindern.

Bildquelle: Klaus Eppele – Fotolia

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